Ministerin Klaudia Tanner, die erste Frau an der Spitze des österreichischen Verteidigungsministeriums, hat in ihrer Amtszeit bereits zahlreiche Herausforderungen und Chancen gemeistert. Als sie vor fünf Jahren ihr Amt antrat, wurde ihr Weg von Skepsis begleitet. Viele hatten Zweifel, ob sie die nötige Durchsetzungskraft und das Vertrauen der Truppe gewinnen könnte. Doch Tanner bewies mit klugen Entscheidungen und ihrem Engagement für die Modernisierung des Bundesheeres, dass sie diesen Herausforderungen gewachsen ist. Sie spricht von einem „steinigen und steilen Weg“, der sich gelohnt hat.
Rückblickend betrachtet Klaudia Tanner die 70-jährige Geschichte des Bundesheeres als eine Entwicklung, die von Meilensteinen geprägt ist. Sie betont, dass die Grundlage des Heeres stets die Menschen sind – das Personal, das Tag für Tag Dienst leistet. Ein besonders prägender Schritt war die Einführung der Wehrpflicht, die durch die Volksbefragung 2013 eindrucksvoll bestätigt wurde. Sie bildet das Fundament des gesamten Systems. Ebenso wichtig war die Öffnung des Bundesheeres für Frauen im Jahr 1998. Ministerin Tanner sieht darin nicht nur einen symbolischen, sondern auch einen praktischen Erfolg, der die Diversität und Leistungsfähigkeit des Heeres nachhaltig gestärkt hat.
Das Jubiläumsjahr des Bundesheeres wird genutzt, um diese Meilensteine mit zahlreichen Veranstaltungen zu feiern und darzustellen, wie weit das Heer in den letzten 70 Jahren gekommen ist. Dazu zählt auch der Weg in die Zukunft, der mit der „Mission Vorwärts“ klar definiert wurde. Dieser Aufbauplan, der bis 2032 reicht, hat das Ziel, eine moderne Armee zu schaffen, die in der Lage ist, die Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher zu gewährleisten. Tanner betont, dass dies nicht isoliert betrachtet werden kann, da das Bundesheer seit Jahrzehnten ein verlässlicher Partner bei friedenssichernden Missionen ist. Besonders erwähnenswert ist, dass im Libanon erstmals eine Frau, Oberst Maria Eder, das Kommando im österreichischen Kontingent innehat – ein weiterer Beweis für die Fortschritte in der Gleichstellung im Heer.
Unter Klaudia Tanners Führung wurde die „Mission Vorwärts“ ins Leben gerufen, ein strategischer Aufbauplan, der die Modernisierung des Bundesheeres vorantreibt. Zu den bisherigen Errungenschaften zählen die Beschaffung neuer Hubschrauber, Jettrainer und uniformtechnischer Ausrüstung sowie Investitionen in Drohnenabwehr und Luftraumverteidigung. Die Ministerin hebt hervor, dass moderne Technologien wie künstliche Intelligenz und neue Kommunikationssysteme eine Schlüsselrolle spielen, um zukünftigen Bedrohungen zu begegnen.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Stärkung der Miliz. Tanner misst dieser als integralem Bestandteil des Bundesheeres eine große Bedeutung bei. Sie hat Investitionen in die Ausstattung der Miliz forciert und betont, dass Übungen und Auslandseinsätze mit einem hohen Anteil an Milizsoldaten stattfinden. Diese stärken nicht nur die Einsatzfähigkeit, sondern auch das Verständnis in der Gesellschaft für die Rolle der Miliz.
Auch die internationale Zusammenarbeit liegt Tanner am Herzen. Sie sieht in der militärischen Neutralität Österreichs keinen Widerspruch zu engeren Kooperationen mit internationalen Partnern, etwa im Rahmen von EU- oder UN-Missionen. Besonders in Krisengebieten wie dem Kosovo oder dem Nahen Osten sei die österreichische Präsenz hochgeschätzt. Tanner nennt zudem gemeinsame Beschaffungsprojekte, etwa mit Italien, als Beispiel für eine effiziente Partnerschaft.
Die Ministerin betont die Bedeutung, junge Menschen für eine Karriere beim Bundesheer zu begeistern. Mit über 40 Lehrberufen und einem Fokus auf Sport bietet das Heer vielfältige Möglichkeiten. Tanner erklärt, dass täglicher Sport für Soldatinnen und Soldaten verpflichtend ist und das Heer daher besonders attraktiv für Sportbegeisterte sei. Veranstaltungen wie die AirPower, die alle zwei Jahre Hunderttausende Besucher anzieht, sieht sie als Aushängeschild des Bundesheeres. Sie dient nicht nur der internationalen Reputation, sondern auch der Rekrutierung und der Stärkung des Verständnisses für das Heer in der Bevölkerung.
Die Luftstreitkräfte stehen vor technologischen und strategischen Veränderungen, so Tanner. Die Nachfolge der Saab 105 wurde bereits beschlossen, und neue Jettrainer sowie Investitionen in die Luftraumverteidigung sind Teil des Aufbauplans. Tanner betont, dass Österreich auf europäische Zusammenarbeit setzt, etwa im Rahmen des European Sky Shield.
Auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die strategische Ausrichtung des Bundesheeres bleiben nicht unbeachtet. Tanner verweist auf den Einsatz des Heeres bei Naturkatastrophen und die Expertise der Pioniereinheiten beim Bau von Brücken und Hangsicherungen. Das Heer spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, auf klimabedingte Herausforderungen vorbereitet zu sein.
Persönlich geprägt wurde Klaudia Tanner durch ihre Kindheit auf einem Bauernhof in Niederösterreich. Ihre Eltern ermöglichten allen fünf Kindern eine akademische Ausbildung, was sie bis heute als prägend empfindet. Sie betont, dass sie dort den Wert von Bildung und harter Arbeit gelernt habe, was sie in ihrer politischen Arbeit antreibt.
Auch in ihrem Amt findet sie Raum für persönliche Momente. Mode spielt für sie eine wichtige Rolle – sie liebt Hosenanzüge und kauft gerne bei regionalen Anbietern. Humorvolle Erlebnisse, wie das Geschenk eines Tarndirndls aus Camouflage-Stoff, das von Schülerinnen einer Modeschule in Wiener Neustadt gefertigt wurde, bringen Leichtigkeit in ihren Arbeitsalltag.
Trotz der anspruchsvollen Aufgaben schöpft die Ministerin Kraft aus der Zeit mit ihrer Familie und langjährigen Freunden. Sie liebt Schwimmen, Singen, Tanzen und Skifahren.
Ministerin Klaudia Tanner zeigt, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können. Sie hat nicht nur das Bundesheer modernisiert, sondern auch bewiesen, dass Entschlossenheit und visionäres Denken zu echten Fortschritten führen können.
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