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Sigi und Eberhart sind zwei schweinische Coach


Auf die Therapie Jugendlicher und junger Erwachsener hat sich Psychotherapeut Christopher Kozmuth spezialisiert. Er geht die Probleme seiner Patienten systemisch an. Derzeit helfen ihm dabei zwei Mini-Schweine, mit denen er Patienten erreichen will, die sich in sich selbst zurückgezogen haben.

Kozmuth hat Sozialwissenschaften und Psychotherapie studiert. „Es war ein langer Weg“, schildert der 30-Jährige. Sieben Jahre hat er für seine Ausbildung aufgewendet. Nach dem Studium war der Tierliebhaber in der Arbeitslosenberatung tätig. Danach war er in der Industrie im Human-Ressources-Management tätig. In dieser Funktion arbeitet er auch heute noch an der Technischen Universität Graz. Außerdem betreibt der Psychotherapeut in Seiersberg eine Praxis.

„Wir decken Körper, Geist und Seele ab, ich verfolge einen systemischen Ansatz.“ In seiner Praxis arbeiten auch ein Heilmasseur, eine klinische Psychologin oder auch eine psychosomatische Ärztin. Neben den therapeutischen Methoden werden auch Shiatsu, Persönlichkeitscoaching und Kurse für Atemtechniken angeboten. Bei den letzteren setzt der Therapeut unter anderem Erkenntnisse aus dem Apnoetauchen – also dem Tauchen ohne Pressluftflaschen – ein.

Seit kurzem gehören auch zwei Mini-Schweine Eberhard und Sigi zum Team. Mit Tieren zu arbeiten habe ihn schon immer interessiert, erzählt Christopher Kozmuth. „Sie geben Ruhe, Energie und Kraft. Und vor allem spiegeln sie dich.“ Was damit gemeint ist, erklärt der Therapeut am Beispiel von Pferden: „Wenn du dich einem Pferd nervös näherst, reagiert es ebenfalls mit Nervosität. Bei meinen Mini-Schweinen ist es ganz genauso. Wenn du ihnen ruhig gegenübertrittst, sind sie auch ruhig.“

Sigi und Eberhart sind zwei aufgeweckte, gutmütige und freundliche Mini-Schweine. Die beiden jungen, kastrierten Eber sind eine Kreuzung aus dem normalen Hausschwein und dem amerikanischen Hängebauchschwein. Erstmals wurde diese Art 1940 in den USA gezüchtet. Ausgewachsen bringt ein Mini-Schwein stolze 80 Kilogramm auf die Waage. Momentan befinden sich Sigi und Eberhart noch in der Pubertät und agieren deshalb manchmal durchaus frech. Zu den jungen Patienten finden sie aber schnell eine gewisse Sympathie.

Wenn Kinder nicht mehr reden, wird es gefährlich“, weiß der Therapeut aus seiner Praxis. „Dann ist es auch sehr schwierig, sie psychotherapeutisch zu behandeln, weil man kaum Verbindung zu den Kindern aufbauen kann. Sie haben sich in sich selbst zurückgezogen und sollen sie dann einem fremden Psychodoktor erzählen, wie es ihnen geht. Das ist fast nicht möglich.“ An diesem Punkt kommen Tiere ins Spiel. „Das ist ein Supermechanismus, weil man über die Tiere das Vertrauen der Kinder erringen kann. Im Kontakt mit den Schweinen beginnen die kleinen Patienten dann plötzlich zu sprechen und kommen aus ihrer Nussschale heraus.“

Sigi und Eberhart sind keine offiziellen Therapieschweine. „Ich bezeichne sie gern als Coaches“, sagt Christopher Kozmuth. Das Vertrauen der Tiere zu gewinnen, war ein längerer Prozess, erinnert sich der Psychotherapeut. „Schweine haben einen ausgeprägten Fluchtinstinkt. Anfangs haben wir sie in einem Hundekorb in die Wohnung mitgenommen, um das Vertrauen aufzubauen. Sigi und Eberhart wurden auch schnell zu Familienmitgliedern. Meine Mutter hat sogar gemeint, das sind ihre Enkelschweine (lacht).“

Im Sommer sitzt Kozmuth gerne mit seiner Freundin Julia und den Schweinen im Freien bei einer guten gesunden Jause und einen Glas Wein. Sie sind seit vielen Jahren Vegetarier. „Das hat uns auf die Idee gebracht, so etwas auch für Gäste anzubieten“, lacht der Therapeut. „Unter dem Motto ,Das saugeile Date‘ wird man bei uns ein paar Stunden oder einen Abend mit Sigi und Eberhart buchen können. Unsere Gäste erhalten einen Korb mit Obst und Gemüse sowie Brot und selbst gemachten Aufstrichen, dazu Wasser und Wein. Aber auch Sigi und Eberhard kommen nicht zu kurz, denn es gibt Gemüse für die Mini-Schweine.

Die Tiere strahlen einen gewissen ruhigen Charme aus, das kann einem Date nur guttun“. Außerdem kann man sie ja auch streicheln schmunzelt der Gastgeber. Natürlich gibt es zuvor eine kurze Aufklärung, wie man mit Sigi und Eberhard umgeht und was man besser lässt.

Beliebt sind die Rüsseltiere auch bei den Kindern vom Kindergarten nebenan in Seiersberg. „Wenn sie von den Eltern abgeholt werden, stehen die Kleinen oft in Zweierreihen am Zaun, der extra freigeschnitten wurde von Gewächsen und doppelt verzäunt ist, damit den Kinder nichts passieren kann. Sie nennen Sigi und Eberhart liebevoll ihre ,Schweinskis‘.“                www.kozmuth.at

Psychotherapeut Christopher Kozmuth

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