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Sissi und Wolfgang haben sich getraut


Besucher des Grazer All-you-can-eat-BBQ-Restaurants Cooking Wu kennen sie: Xixi Wu, besser bekannt unter dem Vornamen Sissi. Nun hat die immer freundliche, sympathische, in Graz geborene und aufgewachsene Frau mit     chinesischen Wurzeln ihren Wolfgang geheiratet. Die beiden Steirer haben sich in Wien kennengelernt, wo sie seit einigen Jahren leben.

Das erste Mal gesehen hat Wolfgang seine Sissi 2015, als sie in Wien das Asia-Fusion-Restaurant IKO in der Wipplingerstraße 6 mit einer Freundin eröffnete. „Sie hat damals Hotpants getragen, weil es so heiß war“ schwärmt der frisch gebackene Ehemann noch heute. „Es waren kurze Hosen, er übertreibt“, korrigiert ihn seine Sissi lachend. Jedenfalls genügte der Anblick, damit Wolfgang, der in Wien Anwalt für Immobilien- und Gesellschaftsrecht ist, die Nase regelmäßig ans Fenster des Asia Lokals Iko  drückte.

„Es war harte Arbeit, bis sie sich für mich interessierte, es hat Monate gedauert“, erinnert sich Wolfgang. „Ich habe immer so lange gewartet, bis das Mittagsgeschäft vorbei ist, und gehofft, dass ich Sissis Aufmerksamkeit errege. Es dauerte lange, bis wir auf einen Kaffee gegangen sind. Einige Zeit später durfte ich sie sogar zu einem Abendessen einladen.”

In den Schoß gefallen ist die Beziehung dem Anwalt also nicht. „Muss man halt arbeiten daran“, kommentiert seine Frau lakonisch. „Für seine Traumfrau geht man halt ein paar Monate lang gern jeden Tag später essen“, lacht Wolfgang.

Als es dann endlich zwischen den beiden gefunkt hatte, waren Sissis Eltern erst skeptisch. Sie ist die Enkelin von „Onkel Wu”, der 1984 eines der ersten Chinarestaurants in Graz aufgemacht hat, die „Große Mauer“ in der Steinbergstraße, die bis heute als einer der besten Chinesen der Landeshauptstadt gilt. Sissis Vater ist der Sohn von Opa Wu. Er betrieb mit seiner Frau Xiaoling Jie lange das Restaurant Hunan in der Nähe des Feliferhofs, bevor er das Cooking Wu in der Straßgangerstraße gründete. Sissi selbst ging in Graz aufs Gymnasium, studierte BWL, half im Restaurant, machte die Buchhaltung und kümmerte sich darum, gute Mitarbeiter zu bekommen. Anschließend war Sissi für eine große Unternehmensberatungsfirma in Wien tätig.

Die Wus hätten eher erwartet, dass Sissi mit einem Chinesen zusammenkommt. „Aber sie haben relativ bald gesehen, dass Wolfgang im Herzen ein kleiner Chinese ist, und haben ihn akzeptiert“, erzählt Sissi lächelnd. „Uns ist die Familie sehr wichtig, familiärer Zusammenhalt steht an oberster Stelle, und das finde ich bei Wolfgang wieder.“

Im Februar 2018 fragte Wolfgang, ob Sissi ihn heiraten wolle. Es war in Thailand, wo ein Urlaub gebucht war. Wolfgang hatte auch einen Verlobungsring dabei, um zu zeigen, dass er es ernst meint. „Ich habe am Strand mit Windlichtern einen Schriftzug hinstellen lassen: ,Sissi, willst du mich heiraten?‘. Als sie den gesehen hat, ging ich auf die Knie und habe den Ring präsentiert.“ Den hatte der Anwalt selbst gezeichnet und von einem Juwelier anfertigen lassen.“ „Es war sehr emotional, ich konnte gar nicht fassen, was da abgeht. Hatte Schmetterlinge im Bauch und Tränen in den Augen“, erzählt Sissi noch immer emotional.

Eigentlich sollte ihre Hochzeit ja schon vor zwei Jahren stattfinden, aber Corona kam wie bei vielen anderen Paaren auch dazwischen. Der Termin musste mehrmals verschoben werden, was durchaus Folgen hatte. „Ich habe mich in meinen Hochzeitsanzug wieder hineinmagern müssen“, seufzt der Bräutigam. „Wir essen ja beide gern, aber bei Sissi sieht man das nicht, nur bei mir. Zum Glück ist Verzicht meine Stärke! Nein, nicht wirklich, aber es klingt gut“, lacht Wolfgang.

Das Gute an der Corona-Pandemie war, dass wir viel Zeit miteinander verbringen konnten und uns ein Kind wünschten. Das schönste Geschenk, Philippa Philomena, kam dann vor 14 Monaten zur Welt. „Sie hat eine sehr gewinnende Persönlichkeit und ist ein kleiner Baby-Boss. Das hat sie von ihrer Mama. Ich finde mich nur in ein paar Speckfalten der Kleinen wieder“, schmunzelt der stolze Vater. Seine beiden Töchter aus erster Ehe, die 13-jährtige Paula und die 11-jährige Viola, sind ebenfalls von ihrer Schwester begeistert. „Untereinander sind sie wegen jeder Kleinigkeit aufeinander eifersüchtig, aber die Kleine genießt bei ihnen Welpenschutz“, freut sich Papa Wolfgang.

Getraut wurden Sissi und Wolfgang am 27. August vom Dompfarrer des Wiener Stephansdomes. Toni Faber hat mit einer Rede, die unter die Haut ging, das Paar mit verschiedenen Wurzeln zu Mann und Frau gemacht. Gefeiert wurde im Palais Liechtenstein, das elegante Repräsentationsräume für alle möglichen Veranstaltungen bereitstellt. 220 Gäste kamen. Beide nervös, haben x-Mal ihr Ehegelübde gelesen und auch auswendig gelernt. Sissi hat es daheim vor dem Spiegel geübt und sogar dabei geweint, weil sie einfach nur glücklich war und sich auf diesen Tag freute. Bei der Hochzeit selbst gab es dann zum Glück keine Hoppalas“, freut sich das Paar. Das Wetter spielte ebenfalls mit und schickte viel Sonne, die teilweise noch vom Blitzlichtgewitter der anwesenden Chinesen und Fotografen überstrahlt wurde. Für die Fotos musste sich das Brautpaar sehr oft küssen, was aber keine Herausforderung war, sondern die Liebe zueinander besiegelte.

Noch während der Trauung kam die Teezeremonie, welche in China ein wichtiges Ritual vor der Eheschließung ist. Dabei reicht das Brautpaar den Eltern von Braut und Bräutigam Tee, und wenn sie diesen trinken, beweist das, dass die Eheleute in den Familien des anderen aufgenommen wurden und ab sofort zwei Papas und zwei Mamas haben.

Bei der Agape gab es Austern und rosa Champagner, bis das Brautpaar zum Dinner in den Herkules Saal rief. Nach dem Essen gab es eine Feuershow im Garten des Palais Liechtenstein, wo das Brautpaar auch selbst Hand anlegen durfte. Höhepunkt waren dann die Tanzdarbietungen des Brautpaares. Sissi, die ausgesprochen sportlich ist, zeigte mit ihren Freundinnen einen Poledance. Auch Wolfgang ließ es sich nicht nehmen, für Sissi zu tanzen und zeigte mit vier Freunden eine tolle Show als „Back Street Boys“. Die Darbietung wurde mit Applaus gekrönt. Vergessen wird das Brautpaar diesen Tag wohl nie mehr, denn es war einfach eine Hochzeit der anderen Art.

Jetzt geht es für das Brautpaar für drei Wochen auf Hochzeitsreise. Die führt ab Anfang Oktober nach Neuengland an der nordostamerikanischen Küste. „Dort ist der Indian-Summer, in dem sich die dichten Wälder herrlich verfärben“, freuen sich die beiden. Die Stadt Boston und die US-Bundesstaaten Maine und Massachusetts stehen auf dem Reiseprogramm. „Dann geht es nach New York, und von dort aus fliegen wir für zwei Wochen zum Strandurlaub nach Costa Rica. Da ist dann auch Philippa mit von der Partie, sie kommt mit ihrer Großmutter nach New York nach. Länger als ein paar Wochen halten wir es nicht ohne sie aus, das macht uns traurig“, versichern Sissi und Wolfgang unisono.

Wir wünschen Euch nochmals viel Glück und bleibt, wie Ihr seid, ein Traumpaar, nicht nur am Tag der Hochzeit.

Sissi und Wolfgang

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